- Amerikanische Kunst
Amerikanische Kunst. Zuerst entwickelte sich in Amerika nach der Eroberung durch die Spanier die Baukunst in gewaltigen Kirchenbauten im Barockstil (Kathedrale von Mexiko, 1573-1656) und stattlichen Profanbauten (Nationalpalast in Mexiko, 1692). In Nordamerika strebte sie, von England und den Niederlanden beeinflußt, mehr praktischen Zielen nach. Im 19. Jahrh. wirkten die verschiedenen europ. Kunstschulen auf Amerika: der engl. Klassizismus (Kapitol zu Washington), die Hochgotik, Frühgotik (All Saints Cathedral in Albany), Renaissance und bes. die sog. Romantischen Stilarten. Die Bildhauerkunst, deren erste Spuren sich seit 1800 zeigen, erlangte erst in der Mitte des 19. Jahrh. eine höhere Durchbildung: Powers und Greenough in Rom, Crawford, Palmer, die Realisten Ward, Boyle, Donoghue und St. Gaudens; unter deutschem Einfluß stehen Rinehart, Ezekiel, Keyser u.a., unter italienischem Story, Rogers und Bebisso. Die Malerei, anfangs von England beherrscht (Trumbull, der Bildnismaler G. C. Stuart, in England selbst West und Copley), schloß sich 1841 durch Leutze der Düsseldorfer Schule und seit den siebziger Jahren der modernen Pariser Kunst an: Bridgeman, Mosler, Pearce, Weeks u.a. Namhafte Tiermaler: Beard, Peter Moran und Poore, Landschaftsmaler: Thom. und Peter Moran, Porträt- und Genremaler: Chase. Außerhalb Amerikas wirken: Gari Melchers (Genre), Bisbing (Tierstück), Dannat und Kendall (Bildnis) u.a. – Vgl. Hartmann (2 Bde., Lond. 1904).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.